Mitte Mai hatten unsere Freiwilligen Seyda und Tobias ihre letzten Tage in Südafrika. Jetzt sind sie zurück und berichten von ihrer Arbeit im Township:
Freiwilligenarbeit in einem Township in der Nähe von Kapstadt? Ohne wirkliche Vorstellung, was exakt uns erwarten wird, ging es für uns Mitte Februar ins wunderschöne Südafrika. Wir haben uns zuvor bereits etwas erkundigt, das Planning Tool ein wenig studiert und uns auch mit dem Freiwilligenpaket auseinandergesetzt. Wir lasen von Computer Kursen und einem Fußballplatz, welcher sich im Planungsprozess befindet. Dennoch konnten wir uns nichts exakt unter der Arbeit dort vorstellen. Jedoch waren wir gespannt und verfolgten die Intention, dort etwas zu bewegen, den Menschen zu helfen, einen sozialen Beitrag zu leisten. Uns war klar, dass die Menschen dort vielen, verschiedenen Problemen ausgesetzt sind, von welchen man in Deutschland nur mittelbar konfrontiert wird. Doch für uns war klar: Auch diese Menschen haben ihre Chance verdient und auch diese Menschen sollen vom wertvollen Gut der Bildung profitieren. In der heutigen Zeit gehören Computerkenntnisse definitiv hierzu.
So starteten wir unsere Arbeit im Township voller Erwartungen und mit hoher Bereitschaft zu helfen und etwas zu bewegen. Wir wurden zum Einstieg von allen im Center sehr freundlich begrüßt und wunderbar aufgenommen. So hat man sich am Arbeitsplatz direkt wohlgefühlt. Doch natürlich wie an so jeder Arbeitsstelle waren die Eindrücke zunächst enorm. Begonnen mit der Fahrt in das Township hin über die Vielzahl an unterschiedlichen Begriffen und Kursen sowie Aufgaben. Doch man wuchs schnell hinein und die Fahrt in das Township wurde zur Routine, genauso wie die Arbeit. Erwähnenswert ist, dass wir uns während einer großen Umschwungsphase im Township befanden. Der aktuelle Lab Administrator war nicht mehr vor Ort und vieles musste man sich selbst erarbeiten, da phasenweise die Ordnung verloren ging.
Während unserer Zeit wurden wir also mit der Aufgabe ausgestattet, den Posten der Vertretung des Lab Admins einzunehmen. Das haben wir sehr gerne gemacht und hier konnte einiges bewegt werden.
Folgende Aufgabengebiete hatten wir hierbei als Vertretung des Lab Admins:
Was konnten wir generell während der Zeit erreichen:
Weiterhin waren die Kurse selbst ein sehr großes, wenn nicht das größte Aufgabengebiet während unserer Zeit. Auch hier konnte viel erreicht werden:
Darüber hinaus ist nicht zu vergessen, dass viele Personen tagsüber das Lab aufsuchten und Hilfestellung in verschiedenen Belangen erfragt haben. So konnten gemeinsam Bewerbungen bearbeitet und auch Menschen die Möglichkeit zu drucken gegeben werden. Generell war man als Ansprechpartner für sämtliche Belange rund um den Computer vor Ort.
Grundsätzlich muss gesagt werden, dass die Erfahrungen vor Ort definitiv nicht alle in Worte zu fassen sind. Es war eine sehr große Freude, mit den Menschen vor Ort zu arbeiten und das mächtigste Gut der Bildung weiterzugeben. Vor allem die Würdigung in Form eines Zertifikats bereitete sehr große Freude. Das Lachen und die Freude standen ihnen ins Gesicht geschrieben. Für diese Menschen ist ein Zertifikat, was ihnen zeigt, was sie erreicht haben, einfach Gold wert. Dinge, die wir für selbstverständlich erachten, haben diese Leute gelernt. Manche sogar erst jetzt in fortgeschrittenem Alter. Bei all dem Leid, welchem diese Menschen entgegentreten, haben sie es dennoch geschafft, sich fortzubilden. Es war eine Ehre, diesen Erfolg anhand eines Zertifikates zu würdigen.
Die Zeit im Vrygrond Community Lab war sehr lehrreich und sehr schön. Es konnte viel erreicht werden und man konnte den Fortschritt durchaus sehen. Auch generell ist dies als eine Erfahrung für das gesamte Leben zu sehen. Nicht nur das Arbeiten und Leben im Ausland, sondern vielmehr der Umgang mit verschiedensten Menschen und Bedürfnissen und vor allem jegliche Erwartungen zurückzusetzen und Dinge nicht als selbstverständlich zu erachten. Beginnend von Kindern, welche in Google verzweifelt nach der Bedeutung von Geld suchen oder danach forschen, wie man Geld verdienen kann über unendliche Telefonate mit dem Internetanbieter bis hin zu unendlich dankbaren Menschen, welchen man bei ihren Bewerbungen geholfen hat. Es ist mehr als beeindruckend und die Arbeit im Township ist so facettenreich und vielfältig. Ich kann nur empfehlen, es mit eigenen Augen zu erleben. Es ist mehr als erwähnenswert wie dankbar die Menschen hier sind, selbst für die kleinsten Dinge. Es bereitet einem einfach mehr als nur Freude, die Menschen glücklich und lachend darüber zu sehen, wie sie sich verbessert haben und etwas gelernt haben. Auch für einen selbst ist es eine große Lektion und Erfahrung. Hier spielen Kinder mit Reifen und Bällen, haben keine Smartphones und sind dennoch glücklich und das oftmals trotz großer Armut.
Es war eine Freude im Township zu arbeiten und unseren Teil zum Fortschritt beizutragen. Die Arbeit im Township ist uns sehr ans Herz gewachsen und wir haben sie gerne und mit viel Leidenschaft verfolgt. Wir hoffen, dass auch in der Zukunft weiter fleißig im Township gearbeitet wird und dazu beigetragen wird, der Community in Vrygrond die bestmöglichste Alternative zum täglichen und oftmals traurigen Leben zu bieten.
Wir danken dem initiAID Team, dass uns diese Möglichkeit gegeben worden ist und allen Beteiligten für jegliche Unterstützung rund um alle Fragen vor dem Aufenthalt und natürlich auch während des Aufenthalts.
-Erfahrungsbericht von Tobias über seine Arbeit mit Seyda in Südafrika-
Wir sagen Danke an euch zwei für eure engagierte Arbeit und wünschen euch nur das Beste für euren weiteren Weg!